Von Mathias Scherfling
Kleinkinder, die beispielsweise sprachliche Defizite haben, können Förderung bekommen. Dafür gibt es jetzt in Pasewalk eine Anlaufstelle am Markt.
PASEWALK. Die Zahl der Kinder mit Förderbedarf steigt stetig. Dem Rechnung tragend, hat die Gemeinnützige Werk- und Wohnstätten GmbH (GWW) nun ihr Angebot ausgeweitet. Am Markt 13 in Pasewalk wurde in dieser Woche ein neues Büro für Frühförderung eröffnet. „In den letzten Jahren hat der Bedarf, dass Kinder Frühförderung benötigen, wirklich sehr zugenommen. Nicht zuletzt auch durch die Corona-Pandemie, in der viele Kinder keinen Zugang zur Kita hatten und somit zu Hause bleiben mussten“, sagte Abteilungsleiterin Carolin Brillowski. Im Grunde bestehe der Förderbedarf in allen Bereichen. Besonders hätten aber sprachliche Defizite zugenommen. Aber auch die kognitiven Fähigkeiten ließen oft zu wünschen übrig. „Alles, was Zahlen, Mengen, Farben, sich auf etwas zu konzentrieren oder ausdauernd an etwas zu arbeiten, betrifft, ist mehr geworden“, weiß Carolin Brillowski. In der Frühförderung der GWW arbeiten 12 Mitarbeiterinnen. „Wir sind mobil tätig, sodass wir zu den Kitas rausfahren, um die Kinder in ihrem Alltag zu erleben.
Natürlich besuchen wir die Kinder auch zu Hause, wenn Eltern mehr Unterstützung benötigen“, erläuterte die Abteilungsleiterin. Mit den neuen Räumlichkeiten bestehe nun auch die Gelegenheit, die Eltern mit ihren Kindern einzuladen. „Wenn ein Kind beispielsweise große motorische Defizite hat, können wir hier sehr gut unseren Bewegungsraum nutzen, was in den Kitas und zu Hause nicht so gegeben ist.“ Eine mögliche Frühförderung reiche von der Geburt bis zum Schulalter. „Wenn Eltern von sich aus darauf aufmerksam werden, dass ihre Kinder Entwicklungsverzögerungen haben, beispielsweise bei der Sprache oder beim Laufen, können sie uns gern anrufen“, warb Brillowski. Ebenso sei die Ansprache in der Kita möglich. „Dann führen wir ein Gespräch und helfen, die Anträge auszufüllen.“ Diese würden an die Behörden weitergeleitet, die dann die Eltern einladen. Auch ein Kinderarzt schätze den Bedarf ein, sodass am Ende entschieden werden könne, in welchem Um - fang das Kind Förderung bekommt. „Die Bearbeitung der Anträge dauert im besten Fall vier Wochen, kann aber auch bis zu sechs Monate dauern. Je nach Bedarf kann das Kind zwischen einmal und dreimal pro Woche eine Stunde Frühförderung bekommen.“